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Grauer Star - Die Operation ist Routine

Was ist Grauer Star und was sind die Ursachen?

Der Graue Star ist eine Alters-Krankheit. Bei jungen Menschen ist die Linse des Auges klar und durchsichtig. Im Alter zwischen 40 und 50 Jahren beginnt die sich die Linse zu trüben. Durch diese Eintrübung gelangt nicht mehr ausreichend Licht auf die Netzhaut. Die Sicht wird getrübt, Farben und Kontraste werden weniger stark.

Grauer Star wird hauptsächlich verursacht durch den natürlichen Alterungsprozess, dessen Verlauf zwar von Mensch zu Mensch leicht variiert, dem aber dennoch jeder unterliegt. Spätestens mit 90 Jahren hat praktisch jeder, sofern er dieses hohe Alter erreicht, einen Grauen Star. Neben dem Alter gibt es aber in einer Minderheit der Fälle auch andere Ursachen für den grauen Star.

Habe ich Grauen Star?

Grauer Star äussert sich durch folgende Symptome und Beschwerden:

  • Unscharfes Sehen, wie durch eine beschlagene Scheibe oder durch Nebel.
  • Kontraste werden schwächer, Farben erscheinen verblasst, weniger kräftig.
  • Die Augen sind lichtempfindlicher, Blendempfinden nimmt insbesondere nachts zu. Um die Lichtquellen werden leuchtende Lichthöfe wahrgenommen.
  • Bei schwachem Licht wird das Lesen schwieriger bis unmöglich.
  • Manchmal (aber nicht immer) wird doppelt gesehen und die Doppelbilder verschwinden nicht, wenn ein Auge, bzw. das nicht betroffene Auge, geschlossen wird.
  • Neue Kurzsichtigkeit, Verstärkung der Kurzsichtigkeit oder auch nur subjektiv empfundene Zunahme der Kurzsichtigkeit

Wenn Sie vermuten Grauen Star zu haben, dann sollten Sie einen Augenarzt konsultieren. Optiker dürfen übrigens keine Diagnose stellen, selbst wenn sie dazu in der Lage wären. Es gibt keinen Grund, vor der Diagnose Grauer Star Angst zu haben. Dazu gleich mehr.

Grauer Star: Therapiemöglichkeiten

Die einzige Therapie ist die sogenannte Katarakt-Operation. Zu welchem Zeitpunkt der fortschreitenden Krankheit der Eingriff erforderlich ist, legt der Augenarzt auf der Basis des verbliebenen Sehvermögens und des individuellen Leidensdrucks des Patienten fest. Ohne Operation würde der graue Star letztlich zur Erblindung führen. Man geht weltweit von etwa 15 Millionen Menschen aus, die durch Grauen Star erblindet sind.

Grauer Star: Operation

Die Grauer Star Operation gehört bei uns zu den häufigsten Operationen überhaupt. In der Schweiz wird sie etwa 60'000 Mal pro Jahr durchgeführt. Diese Operation gilt als eine praktisch risikolose Routine-Operation, die ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Dabei wird die trübe Linse durch ein Kunstlinse ersetzt. Am Auge wird nur ein winziger Schnitt gemacht, der sich von alleine, ohne Naht wieder schliesst. Vorsichtshalber, um ungewollte Berührungen zu vermeiden, wird das Auge für einen Tag mit einem Verband geschützt und für den weiteren Heilungsverlauf braucht es Augentropfen, die nach Anweisung des Arztes verwendet werden müssen.

Den meisten Patienten bietet die neue Kunstlinse einen grossen Vorteil: nicht nur die Beschwerden durch die Trübung fallen weg, es lassen sich auch Fehlsichtigkeiten, wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung ganz oder teilweise korrigieren. Nach eingehender Untersuchung und Vermessung des Auges berät der Arzt den Patienten bezüglich der unterschiedlichen Linsentypen, die verwendet werden können und bezüglich der Korrekturmöglichkeiten, die in der jeweiligen Situation bestehen. Oft ist es nicht möglich alle Fehlsichtigkeiten zu beheben und es muss entschieden werden, welche Korrektur den grössten Gewinn an Lebensqualität bietet. In der Regel ist bei dieser Operation der Gewinn an Lebensqualität so hoch, dass die Unannehmlichkeiten dieses kleinen Eingriffs schnell vergessen sind.

Wenn Sie an ausführlichen Hintergrundinformationen interessiert sind, finden Sie diese in der Zusammenfassung des Vortrages Grauer Star: Operation und Auswahl der richtigen Linse von Dr. med. Alexander Herrmann, Experte an der AndreasKlinik in Cham. Diese Zusamenfassung ist erschienen auf dem ärztlichen Online-Gesundheitsratgeber Sprechzimmer.ch.